Uwe Eller


Einmal Irkutsk und zurück

 

Alles begann in Moskau, beim Zwischenhalt zum Umsteigen auf die Transsib nach lrkusk.

Beim Tanz in der Russendisko lernen wir Tanja kennen. Wir sind auf der Hochzeitssreise und sie hat auch gerade ihren Kostja geheiratet.

Tanja nimmt uns mit zu Sascha in sein Kelleratelier. Dort malt er mit Michail Arbitailo zusammen. Sie gehören zu einer sechsköpfigen Malergruppe, die zum Broterwerb sozialistisehen Realismus malt und heimlich das, was ihnen Spaß macht. Wir sind begeistert und planen schon Ausstellungen in der BRD. Doch noch herrscht Breschnijew und da ist das aussichtslos.

Erst Gorbatschows Perestroika machts möglich.

 

Telefonanruf aus Frankfurt: "Wir stehen hier mit 60 Bildern", typisch russisch, ohne Vorankündigung.

Schnell Kontakt zu Egon aufgenommen. Der ist gleich begeistert und so können sie schon beim Neustädter Kunstmarkt ihre Bilder präsentieren. Es ist ein Erfolg. Sascha, Alexander Ganelin, ist als Vertreter der Künstler mitgekommen. Egon bietet ihm an, im Künstlerpavillion am Kirchhainer Bahnhof nicht nur auszustellen sondern auch zu malen. Sascha nimmt gerne an und so wird der Pavillon zum künstlerischen Kommunikationszentrum.

Nun darf ich auf allen Kunstmärkten des KKü ihre Bilder zeigen und das bis heute.

 

Alexander Ganelin und Jewgeni Markovitsch immigrieren als russische Juden mit ihren Familien nach Israel. Doch die Freundschaftsbande bestehen fort. Es kommen sogar noch Bilder ihres Altmeisters Alexander Suchow hinzu.

 

Durch die Grenzerfahrung einer Krebserkrankung und die Unterstützung meiner Frau Angelika finde ich zu den lange verschütteten kreativen Ursprüngen meiner Studentenzeit zurück.

Das Jurastudium hatte ich nur deshalb einigermaßen unbeschadet überstanden, weil ich dazu Malerei und Grafik belegt hatte. So beginnen wir zu töpfern, mit Hans-Heinrich Thielemann in Stein zu arbeiten und ich beginne wieder zu malen und stelle nun neben den Bildern der russischen Freunde auch eigene Bilder in Öl und Acryl aus.